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Los 144

Reformator und Begründer der Gelugpa Tradition, Tsong Khapa und die Kinderbeschützerin Gobiin Lha oder Nor Lha

Schätzpreis:

600 € - 1.000 €

Zuschlagspreis:

300 €

Beschreibung:

Äussere Mongolei, 19. Jh.
16 - 28 x 13 - 18 cm, R.
Tempera auf Baumwollgewebe. Die nomadischen Bewohner der Äußeren Mongolei verehren die Göttin Gobiin Lha in besonderer Weise, sowohl als ursprünglich schamanischen weiblichen „Geist“, als auch als buddhistische Göttin. Die traditionellen Nomaden glauben zu jedem Kind das geboren wird emaniert sich Gobiin Lha aufs Neue, zusammen mit ihren vier Begleitern. Diese fünf Gottheiten begleiten diesen Menschen durch sein ganzes Leben hindurch, ihn zu schützen, seine Aktivitäten zu unterstützen, und sein Wohlbefinden und Glück zu fördern. Gobiin Lha, oder Nor lha, wie sie im mongolischen Volksglauben genannt wird, reitet auf einer Hirschkuh und hält in ihrer linken Hand einen Spiegel und in ihrer rechten einen Pfeil, (der für Divinationen benötigt wird). Sie beschützt die linke Achselhöhle des Kindes. Alle vier Begleiter sind männlich. Sie sind beauftragt, die anderen vitalen Körperteile des Kindes zu bewachen. Jul Lha (oben links) bewacht den Kopf; Da Lha (oben rechts) bewacht die rechte Schulter; Srog Lha (unten rechts) überwacht das Herz und Po Lha schützt die rechte Achselhöhle. Andererseits wird Gobiin Lha auch mit den „Schwestern des Langen Lebens“ in Verbindung gebracht, deren Anführerin die Berggöttin Tshe ring ma ist. Auch sie waren ursprünglich nichtbuddhistische Geister; Tsong khapa (1357-1419), der Begründer der “Gelben Kirche Tibets“, der als Mönch den Namen Sumatikirti erhalten hatte, wurde im Jahre 1357 nach unserer Zeitrechnung, in Amdo in Osttibet, im Bezirk Tsong-kha dem “Zwiebeltal“, geboren. Er war der vierte Sohn armer Eltern, die nur aufgrund ihrer wirtschaftlichen Notlage sich bereit gefunden hatten, ihren Sohn in klösterliche Erziehung zu geben. Schon als Dreijähriger wurde er in seiner Heimat von Dongrub rin-chen erzogen, nachdem er zuvor von dem Karma pa Hierarchen Lalitavajra der buddhistischen Religion geweiht worden war. Schon in frühen Kindheitsjahren erhielt der Knabe Einweihungen in die Lehren des Hevajra, Cakrasamvara und Vajrapani, wodurch ihm der mystische Initiationsname Amoghavajra zuteil wurde. Seine ikographische Darstellung zeigt ihn mit gelber Spitzhaube und den beiden Attributen Schwert und Buch auf Lotoszweigen, die er in der Geste des Lehrens in seinen beiden Händen hält. Tsong Khapas herausragende Schüler Gyeltshab Dharma Rinchen (l.1364-1432) und Khedrub Geleg Pelsang (r. 1385-1438) thronen auf ihren Sitzen unmittelbar unterhalb des Reformators Lotossitz. Am unteren Rand erscheinen die Weiße und die Grüne Tara, Bodhisattvas des „Langen Lebens“ und „Nothelferin aus den Acht Gefahren“. Unter Glas gerahmt.
Bedeutende deutsche Privatsammlung, in den 1970er und 80er Jahren gesammelt, großteils bei Schoettle Ostasiatica, Stuttgart erworben
Minim. Altersspuren